Bericht S+H-Team

Lasse Schmitt wird deutscher U20-Meister über 400-Meter-Hürden
von Robert Schieferer am 24.07.2023


Es läuft für Lasse Schmitt in dieser Freiluftsaison.
Bereits bei den ersten Wettkampfteilnahmen präsentierte sich der 18jährige in außergewöhnlicher Form.
Und nun fügte er seiner Erfolgsgeschichte 2023 noch weitere Kapitel hinzu:
Beim internationalen Guldensporenmeeting im belgischen Kortrijk blieb Lasse erstmals über die 400-Meter-Hürden unter 51 Sekunden: In 50,60 Sekunden belegte er Rang fünf gegen die durchweg älteren Mitbewerber.
Damit reiste der angehende Student auch als Favorit zu den nationalen Jugendmeisterschaften nach Rostock.
Bei schwierigen Wetterverhältnissen konnte sich Lasse dort erfolgreich gegen die starke Konkurrenz behaupten: In großartigen 50,23 Sekunden wurde er deutscher U20-Meister und setzte sich auf Position drei der europäischen Jahresbestenliste seiner Altersklasse.

Die erste ganz große Herausforderung im deutschen Nationaltrikot steht nun für Lasse Schmitt im August bei den U20-Europameisterschaften in Jerusalem an.


Lasse Schmitt beeindruckt mit zwei Normen für die U20-Europameisterschaften
von Robert Schieferer am 16.06.2023


Dass er 2023 in bestechender Form ist, zeigte Lasse Schmitt gleich bei seinem Saisoneinstand am 18. Mai in Darmstadt. Bei den nationalen Hochschulmeisterschaften ließ er die gesamte Konkurrenz hinter sich und stellte in 47,33 Sekunden nicht nur eine neue persönliche Bestzeit über die 400 Meter auf. Dies bedeutete zugleich auch die Norm für die U20-Europameisterschaften im August in Jerusalem über diese Distanz.
Und am 03. Juni drückte Lasse bei der Sparkassen-Gala in Regensburg seine gerade erst aufgestellte Bestmarke nochmals um ein paar Hundertstelsekunden – diesmal blieb die Uhr bei 47,28 Sekunden stehen.

Doch eigentlich ist Lasse Schmitt ja auf der Stadionrunde mit den zehn Hindernissen zu Hause. Und auch hier zeigt die Leistungskurve in diesem Jahr deutlich nach oben: Beim internationalen Meeting in Forbach/Frankreich glänzte Lasse mit neuer Bestzeit von 51,21 Sekunden über die 400-Meter-Hürden – und hatte damit die zweite für die U20-Europameisterschaften geforderte Norm unterboten.
Weitere wertvolle internationale Erfahrung konnte Lasse Schmitt am 10. Juni in Oordegem/Belgien sammeln: Dieses Meeting im Rahmen des Flanders Cups gewann er in 51,11 Sekunden.
Aktuell ist der 18jährige damit national in der U20-Juniorenklasse über beide Distanzen die Nummer eins der Jahresbestenliste.


Saisonauftakt mit deutschem Meistertitel in der 4-x-400-Meter-Staffel
von Robert Schieferer am 30.04.2023


Der Einstand in die Freiluftsaison 2023 ist geglückt:

Bei den deutschen Staffelmeisterschaften am letzten Aprilwochenende in Bietigheim-Bissingen konnten Finn Kohlenbach, Sven Müller und Lasse Schmitt erfolgreich ihren Vorjahrestitel in der 4-x-400-Meter-Staffel der männlichen Jugend U20 verteidigen. Im Ziel hatten sie einen beeindruckenden Vorsprung von rund acht Sekunden auf das zweitplatzierte Quartett.

Vorausgegangen war dieser ersten Formüberprüfung ein 14-tägiges Trainingslager in Portugal an der Algarve im März.
Und auch im April absolvierten Finn, Sven und Lasse ein weiteres Trainingslager – diesmal mit dem Nachwuchs-Bundeskader des Deutschen Leichtathletik-Verbands im spanischen Chiclana de la Frontera.

Ende Mai folgen nun die ersten Testwettkämpfe über 400 Meter bzw. 400-Meter-Hürden.


Paula Pelzer völlig überraschend Deutsche Jugend-Vizemeisterin über 400 Meter
von Robert Schieferer am 01.03.2023


Paula Pelzer wird sensationell Zweite der Deutschen Jugendmeisterschaften (Foto Klaus Peters)

Die Freiluftsaison 2022 hatte Paula Pelzer noch mit einer 400-Meter-Bestzeit von 58,03 Sekunden abgeschlossen.
Nun, nur ein knappes halbes Jahr später, hat sich die 18jährige Darmstädterin schlagartig in die nationale Spitze der Nachwuchs-Langsprinterinnen katapultiert.

Bei den 54. Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften am letzten Februarwochenende in Dortmund beeindruckte Paula bereits im Vorlauf über die 400 Meter der weiblichen Jugend: Gegen die höher eingeschätzte Konkurrenz setzte sie sich dank eines starken Finishs durch und gewann in neuer Bestzeit von 55,43 Sekunden ihren Vorlauf.
Dies bedeutete die zweitschnellste Zeit aller Teilnehmerinnen der Vorrunde und eine gute Bahn im A-Finale.
Und dort gelang es Paula Pelzer ein weiteres Mal, als Außenseiterin zu überraschen: Trotz eines schwierigen Rennverlaufs, in dem sie nicht durchgehend die Ideallinie auf der Innenbahn halten konnte, hatte Paula auf der Zielgeraden noch genügend Kräfte und die bei weitem höchste Endgeschwindigkeit aller Finalistinnen. So überholte sie noch kurz vor der Ziellinie ihre Konkurrentin aus Berlin und schob sich auf den Silberrang. In 55,21 Sekunden hatte sie innerhalb von 24 Stunden ein weiteres Mal ihre bisherige Bestzeit pulverisiert.

Nach dieser beispiellosen Leistungssteigerung darf man gespannt sein, wozu Paula Pelzer in der Freiluftsaison 2023 noch im Stande sein wird.


Eileen Demes startet bei den Europameisterschaften für die Deutsche A-Nationalmannschaft
von Robert Schieferer am 31.08.2022


Eileen Demes bei den Europameisterschaften im Münchner Olympiastadion (Foto: Theo Kiefner)

Es war das ganz große Ziel von Eileen Demes. Und es war unglaublich viel Motivation, Mut, Widerstandsfähigkeit, Engagement und Arbeit nötig, um dieses große Ziel schließlich zu erreichen.

Fünf Jahre wurde Eileens beeindruckende Karriere, die mit dem vierten Platz bei den U20-Weltmeisterschaften 2016 ihren vorläufigen Höhepunkt fand, ausgebremst. Eine tückische Viruserkrankung schwächte langfristig das Immunsystem und machte es der heute 25jährigen unmöglich, ein hochleistungssportliches Training durchzuführen und ihr Leistungspotential voll zu entfalten.
Dennoch gewann sie 2018 den Titel der deutschen U23-Juniorenmeisterin über die 400-Meter-Hürden.
Im darauffolgenden Jahr übernahm Heilpraktiker Edmund Herzog die medizinische Betreuung von Eileen – und endlich ging es gesundheitlich bergauf.
Bis die sportlichen Leistungen auch wieder internationales Niveau aufwiesen, war allerdings nochmals viel Geduld notwendig.
Im August 2021 fiel – nach fünf langen Jahren – die bisherige Bestzeit der Ausnahmeathletin Eileen Demes: Mit 56,69 Sekunden über 400-Meter-Hürden wurde sie in den Perspektiv-Kader des Deutschen Leichtathletik-Verbands aufgenommen.

2022 verlief anfangs alles ganz nach Plan für die Wirtschaftswissenschaftlerin: Bereits Ende Mai steigerte Eileen ihre Bestmarke auf 56,15 Sekunden – und das große Ziel, die Qualifikation für die Europameisterschaften in München, schien greifbar nahe zu sein.
Doch am 08. Juni stellte ein Trainingsunfall den weiteren Saisonverlauf wieder komplett in Frage.
Nur dank umfangreicher medizinischer und therapeutischer Unterstützung konnte Eileen an den Deutschen Meisterschaften in Berlin teilnehmen – und dort in 56,12 Sekunden erneut eine Bestzeit über 400-Meter-Hürden aufstellen.

Und somit war es zu guter letzt doch noch geschafft: Eileen Demes konnte ihren großen Wunsch Wirklichkeit werden lassen: Sechs Jahre nach ihrem letzten Einsatz in der Junioren-Nationalmannschaft startete Eileen am 17. August 2022 im Münchner Olympiastadion erstmals in der Deutschen A-Nationalmannschaft bei den European Championships Munich 2022 über 400-Meter-Hürden.

Dies ist sicherlich nicht nur Beleg für Eileens außergewöhnliches physisches Talent, sondern auch eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, die zeigt, was im Sport alles möglich werden kann, wenn zum großen Talent noch beeindruckende mentale Stärken hinzukommen.


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